+ "liebes Leben..." oder: "Briefe an mein Leben"




"liebes Leben...wo bist du nur? ich vermisse dich. so sehr. komm zu mir zurück. bitte. der Schmerz erkennen zu müssen..."

so, fing ein, vor fast vier Jahren geschriebener, Eintrag/Blogpost an; eine meiner aller-ersten Blogposts. damals, noch ganz am Anfang, einer Reise, dessen Weg und Ziel, noch völlig ungewiss waren. als ich, blutige Blogger-Anfängerin die ich war, nur erahnen konnte, was so alles passieren würde...

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ein paar Jahre [und immer wieder neue Blogs] später, habe ich diese (meine?!) Worte, in einem Trailer, einer Vorschau also, für einen deutschen Fernsehfilm gehört - welcher demnächst, auf ZDF, zu sehen sein wird. und noch viel seltsamer, ja fast gruselig, ist, dass dieser Spielfilm, quasi, meine Geschichte erzählt! 

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klar, mit Sicherheit auch die, vieler anderer, an Depressionen Erkrankte; nur wundersam, find ich's trotzdem, dass exakt meine, damals gewählten, Worte darin vorkommen; gesprochen von der Erzählerin und Hauptdarstellerin, der Geschichte; die wohl, wie gesagt, auch krank ist und sich (wie auch ich, des öfteren bereits), in stationäre Therapie begibt... kann man da denn noch, von "Zufall" sprechen, frag ich mich...?! 

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na ja, es wird wohl kaum so gewesen sein, dass irgendein Filmemacher oder Geschichtenschreiber, mal ausgerechnet, meinen kleinen Blog, gefunden und gelesen hat damals - und sich dachte, "oh, die Zeilen hier, könnte ich gut, in einer meiner nächsten Geschichten/Filme verwenden...?!! nein, Quatsch. es wird wohl eher so sein, dass es eben viele depressive Menschen gibt, die ähnliche bzw. eben genau die Worte oder Gedanken im Kopf hatten/haben, wie ich...

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schon seltsam das Ganze... ich mein, es sind ja gar nicht, "nur ähnliche Worte", oder welche, mit anderer Bedeutung, im anderen Zusammenhang - nein! es sind genau die, auch von mir, damals gewählten Worte, die genau dieselbe Geschichte erzählen!
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es war in meiner - bis dahin - schwersten Zeit, meines Lebens, als ich plötzlich damit begann - auch analog - Briefe an mich selbst, an mein Leben, ja an "mein inneres Kind" auch, zu schreiben.

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in der Hoffnung, dadurch etwas mehr Klarheit und Orientierung, in meinen "Gedankenstrudel", dem immer weiter abwärts drehenden, zu bekommen...es war, ein versuch. lange habe ich's gar nicht gemacht, was ich schade finde, heute. denn, die Art und Weise, sich so, ein wenig Luft zu verschaffen und mal zu sortieren, hat wirklich gut geholfen. deshalb schreibe ich so gerne; es wirkt einfach alles nochmal ganz anders, wenn man zu Papier bringt - oder in die Tasten tippt - was einen permanent, Tag für Tag, im Kopf, vorgeht...

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bin gespannt wie der Film sein wird. und, ob es noch mehr, "rein zufällige Parallelen", geben wird...?!  wir werden sehen. im wahrsten Sinne. 

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Kommentare

  1. Liebe L., durch Deinen Kommentar bin ich auf Deinen Blog gekommen - und irgendwie "gleich hängengeblieben". Ich mag hier weiter bei Dir mitlesen!

    Zu dem hier Geschriebenen: Irgendwie glaube ich nicht an Zufälle. Gerade dann nicht, wenn die Wortwahl haargenau Deine war. Kennst Du den Film "Zweiohrküken"? Ich muss gestehen, ich habe ihn eigentlich nur noch wegen Nora Tschirner geschaut, weil ich sie in dieser Rolle wirklich gut fand. Selbstdarsteller wie den Schweiger verachte ich eher nur und irgendwie passt die Geschichte zweier Studenten zu ihm, die da sagten, dass sie jene Szene mit der nicht funktionierenden Toilette und dem K**ckhaufen in der Tüte für einen Podcast erfunden und produziert hatten - nur um ihn dann irgendwann später eben in jenem Film "wiederzufinden". Da hatte man ihre Idee genauso "geklaut" - und konnte es nur nicht beweisen.

    Ja, ich glaube, dass die Zahl der an Depressionen Erkrankter erschreckend hoch ist, vermutlich noch sehr viel höher als befürchtet; diese Diagnose stand 2008 in meinen Unterlagen für die Schmerzklinik; diese Diagnose steht 2016 in den Unterlagen meines Großen - und unsere Wege, unsere Gedanken, unsere Empfindungen mögen sich in vielem ähneln. Aber sind sie tatsächlich in ihren Facetten so hundertprozentig gleich? Ich zweifle es an. Und was sollte dagegen sprechen, dass jemand, der jemanden kennt, der wiederum jemanden kennt, nicht doch Deinen Blog las und eines Tages daraus ein Drehbuch wurde? Eben weil die Erkrankung "Depression" keine "Modeerkrankung" ist?
    Leider finde ich in Deinem Post keinen Hinweis darauf, von wann dieser ist und um welchen Film es hier geht. Ich würde das gerne wissen, wenn ich Dich das fragen darf?

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ich freue mich, wenn du dir Zeit nimmst, ein paar Worte da zu lassen; hab ganz lieben Dank dafür.

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