+ verstehen und/oder akzeptieren
Denken, kostet Energie. immens viel davon. ich kann gar nichts anderes mehr tun, als zu denken. obwohl ich doch genau weiss, wie sehr es mir, meine Lebenskraft aussaugt, höre ich nicht auf damit. es ist ein Zwang. und nichts anderes geht mehr. alltägliche Dinge, am Leben teilnehmen - alles nicht möglich. Stillstand. absoluter.
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Depressionen...
und/oder Persönlichkeitsstruktur-/Störung...
ich komme, immer mehr und mehr, zu dem Schluss, dass es die allein, nicht sind. nicht sein können. es liegt viel - wenn nicht ganz - an meiner Persönlichkeit; an Verhaltensmustern, Denkweisen, Erlerntem. und nicht zuletzt natürlich, an dem, was alles geschehen ist, in den meinen dreissig Lebensjahren...
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dafür braucht es keine Diagnose - ich bin wie ich bin. ist dass die Antwort? eine Lösung? nein. eine Feststellung, nicht mehr. also liegt nahe, eben jene Verhaltensweisen zu ändern, Denkweisen zu korrigieren. und das Erlernte, das Erlebte? vergessen? streichen, oder von der Festplatte löschen? mein Leben lang schon, wende ich all meine Energie, dafür auf, zu vergessen und verdrängen. dass funktioniert NICHT.
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was wohl, nach Expertenmeinung, möglich sei, ist das Ganze, in eine Art Tresor zu verschließen. es wegzusperren, für gewisse Zeit und nicht zu öffnen, solange man es sich nicht zutraut, nicht genug Kraft hat also. wenn es denn irgendwann möglich sei, öffnen und damit arbeiten. es verarbeiten lernen. manchmal aber, sollte es ganz darin verschlossen bleiben...
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dann hilft nur, diesen Tresor, samt seinem Inhalt, annehmen zu lernen und "drumherum zu bauen"; ein Leben. trotz des Erlebtem. mit dem Erlebtem.
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radikale Akzeptanz.
es ist und bleibt, ein Teil von einem. von mir. ob man ich nun will, oder nicht. was anderes, bleibt einem mir kaum übrig. und dass ist nur, der erste Schritt...
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und den Rest?
wie sill ich den schaffen?
so
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Es erinnert mich an jenen Moment in der Reha, als ich nur gleich einem Ausriss andeutete, was mir so tief in der Seele wühlt und ich doch nie in der Lage war, darüber mit jemandem zu sprechen - und wie man, wie ICH damit leben, damit umgehen soll.
AntwortenLöschenDort war es das erste Mal, dass ich von dieser Kiste mit den 7 Schlössern hörte. Die Kiste, in der wir all die unglaublich schmerzhaften Dinge vergraben, die uns die Seele zerrissen haben. Dass wir lernen, diese Kiste zu verschließen und sorgsam ein Schloss nach dem anderen verriegeln. Dass wir lernen können, all die Erinnerungen wieder in diese Kiste zurückzulegen, sollte sie sich doch mal öffnen.
"Es ist wirklich möglich, das kann man lernen", sagte mir die Thera, zu der ich wirklich eine Art Urvertrauen gefasst hatte, wohl auch deshalb, weil sie so ehrlich war: "Es tut mir nur so wahnsinnig leid, dass wir die Zeit dafür hier nicht haben werden."
Das war 2011.
Und heute... Manchmal bin ich nicht sicher, ob das mit dieser Box tatsächlich funktioniert - oder ob es die Verdrängungsmechanismen sind, die mein Überleben sichern. Demzufolge weiß ich nicht, ob das gut so ist, weil Verdrängen bedeuten würde, dass man etwas unverarbeitet zur Seite schiebt.
Andererseits... Es gibt zwei wahnsinnig große Narben in meinem Leben - über deren Hergang, Gründe und Wirkungsweisen ich auch oft gesprochen habe. Trotzdem sind sie bis heute nicht verheilt. Der Unterschied zu dem, was in der Kiste unverarbeitet ruht, ist also... genau betrachtet kein Unterschied. Alles ist da und quält, je nach Tagesform.
Was hilft mir? Wenn ich mich auf das Heute konzentriere. Wenn ich mich auf das konzentriere, was ich JETZT tun kann. Und wenn ich mich auf das Positive in meinem Leben konzentriere. Das ist manchmal richtig schwer. Aber unmöglich glücklicherweise auch nicht.
Ich bin eigentlich ein fröhlicher Mensch - so nach außen.
Tief in meinem Inneren aber weiß ich, dass ich sehr viel mehr Melancholie in mir trage als ich wohl je zeigen würde.
...aber trotz allem lebe ich so unfassbar gerne.