+ das Kind in dir, muss Heimat finden.


         
  



an mein inneres Kind.


ich ignoriere Dich, manchmal.
tue so, als gäbe es Dich nicht.
ich bin nicht gut zu Dir.
ich tröste Dich weder, noch achte ich auf deine Sensibilität.
ich höre Dich nicht, wenn Du mich am lautesten rufst.
und mich am meisten brauchst.
im Verdrängen, bin ich gut.
ich war Meisterin darin.
bis, ja bis vor sechs Jahren, ungefähr;

da brach alles zusammen - da fiel das Kartenhaus zusammen.
keine Kraft mehr, hieß es, ausgebrannt und depressiv sei ich.
mein Baby im Arm - schon eine Überforderung sondergleichen.
postnatale Depressionen...ja ja.

nein nein - und doch auch wieder wahr.
es war nur nicht, das kleine Mädchen im meinem Arm, es war das kleine Mädchen, in mir drin.

wie konnte ich nicht aufmerksam sein, dann wenn Du mich gebracht hast.
wie habe ich allen ernstes geglaubt, ein Baby bekommen und gross ziehen zu können, wo ich doch nicht einmal selbst, 'groß' genug, geworden war.
wie nur, konnte ich das tun, ohne für mich selbst, gut genug 'Sorge tragen' zu können...

ich weiss es heute nicht mehr.
die Liebe, dachte ich, würde alles schaffen, könnte alles überstehen, alles erreichen, alles schaffen.
ich habe nur nicht einmal dass, 'richtig' getan.
nicht einen anderen Menschen, eine ganze Familie, sollte an erster Stelle stehen - ich selbst, hätte zu allererst, für mich selbst sorgen-können-müssen.
und dann, um eine ganze, eigene Familie.



vieles habe ich nicht richtig gemacht, iden letzten fünfzehn Jahren.
nicht einmal ansatzweise.

darum, so muss ich heute denken, bin ich jetzt auch allein.
muss 'die Quittung', jetzt dafür annehmen lernen.
für all die Fehler.

für das, was ich Dir und mir angetan habe.
war denn alles falsch?
war ich denn nie gut zu Dir?
was hätte ich denn tun oder lassen müssen?

ich weiss gar nichts mehr.
die Welt ist aus den Fugen.
auf den Kopf gestellt.
komplett aus der Waage.
weder oben, noch unten.
es gibt weder rechts, noch links.

egal wohin ich blicke, es scheint keinen Ausweg zu geben.

wieder drin also, in dem 'tiefsten Loch'.
im Strudel der negativsten Gedanken.
nach bald drei Monaten Klinikaufenthalt.
gerade erst "Zuhause" angekommen und schon wieder 'drin'...

jetzt bin auch ich mit meinem Latein am Ende.
die Hoffnung stirbt zuletzt?
______.

Kommentare

  1. Wie gut ich Dich verstehen kann.

    Die Kleine hier, wurde weit über 20 Jahre ignoriert und ein "ich schaffe es gerade mal für mich Verantwortung zu übernehmen, ein Kind hat keinen Platz in meinem Leben" war die Aussage zum Kind bekommen.

    Heute weiß ich, dass es nur eine Flucht war, die auch anders hätte laufen können, wenn es einen entsprechenden Partner mit Kinderwunsch gegeben hätte. Aber auch dann wäre die Kleine hier nicht beachtet worden.

    Bitte werf Dir nicht vor, dass Du Fehler gemacht hast. Du hast so gelebt wie Du es konntest und in der jeweiligen Situation genau das gemacht, was Dir möglich war.

    Noch vor wenigen Jahren, gab es die Arbeit mit den Anteilen nicht und so wäre auch da keine Hilfe möglich gewesen.

    Indem Du die Kleine annimmst, langsam lernst, soweit es Dir jeweils möglich ist, sie zu integrieren, aber ihr auch zu sagen, heute ist heute und jetzt im Moment musst Du mal zurückstecken, ich habe nachher für Dich Zeit... wirst Du einen Weg für Dich bzw. Euch finden.

    Es ist nicht leicht und die alten Wege, Verhaltensmuster hatten ihren Sinn und Zweck, sie neu zu definieren und andere Wege gehen bringt Dich in die Zukunft und die Hoffnung ist da, denn sonst würdest Du nicht darüber nachdenken.

    Fühle Dich, wenn Du magst, umarmt.

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ich freue mich, wenn du dir Zeit nimmst, ein paar Worte da zu lassen; hab ganz lieben Dank dafür.

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